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Pressemitteilung

AG DOK bei Kultur-Staatsministerin Grütters

Pressemitteilung vom 30.07.2014

vom 30.07.2014

Eine Delegation der Arbeitsgemeinschaft Dokumentarfilm/AG DOK war am 28. Juli im Berliner Kanzleramt, um dort mit Kultur-Staatsministerin Prof. Monika Grütters aktuelle Probleme der Dokumentarfilmproduktion zu besprechen. Dabei „outete“ sich die Kulturstaatsministerin als erklärte Liebhaberin dokumentarischer Filme und zeigte sich an Detailinformationen aus der Branche sehr interessiert. Es sei offensichtlich, dass dieses Genre im Deutschen Fernsehen immer noch unter Wert verkauft wird, sagte Frau Grütters mit Blick auf die chronische Unterfinanzierung dokumentarischer Arbeit und bekundete Sympathie für die AG DOK-Forderung nach einem regelmäßigen wöchentlichen Sendeplatz für den langen Dokumentarfilm in den Hauptprogrammen von ARD und ZDF. Gegen die schlechte Programmierung dokumentarischer Filme hatte Frau Grütters – seinerzeit noch als Kulturausschuss-Vorsitzende des Deutschen Bundestages – bereits protestiert, als die ARD ihre viel kritisierte „Talkshow-Leiste“ einführte – eine damals unerwartete Unterstützung, für die sich die AG DOK-Delegation noch einmal ausdrücklich bedankte.

Angesprochen wurde auch die notwendige Sicherung des audiovisuellen Erbes, zu dem die AG DOK mit Unterstützung der Filmförderungsanstalt und des Bundesarchivs erst kürzlich einen eigenen Beitrag geleistet hat, als sie die in einem insolventen Berliner Kopierwerk gelagerten Filmbestände rettete. Und auch die medienpolitische Forderung der AG DOK, mit einem Teil des Rundfunkbeitrags freie Internet-Projekte zu unterstützen, kam zur Sprache – ein Vorschlag übrigens, der erst kürzlich bei der Fachtagung re.publica von der so genannten „Netzgemeinde“ wieder positiv aufgenommen wurde. Frau Grütters bat die AG DOK ausdrücklich um Übermittlung weiterer Informationen - insbesondere zur Situation des Dokumentarfilms im öffentlich-rechtlichen Fernsehen.

Weitere Themen des Gesprächs waren die bevorstehende Novellierung des Filmförderungsgesetzes – hier plädiert die AG DOK unter anderem für eine Flexibilisierung zu Gunsten neuer Vertriebswege und für eine offenere Gestaltung des Regelwerks. Manches, was heute im Gesetz geregelt sei, könne künftig in Richtlinien gefasst und damit den Erfordernissen einer sich rasch wandelnden Branche schneller angepasst werden, meinen die Dokumentarfilm-Vertreter.

Um das Gesetz besser an die Erfordernisse des digitalen Zeitalters angleichen zu können, wünscht sich die AG DOK vor allem mehr Zeit für die Debatte über eine zukunftsorientierte Neuausrichtung, die durch das positive Verfassungsgerichtsurteil möglich geworden ist. Der momentan anvisierte Zeitrahmen von zweieinhalb Jahren bis zum Inkrafttreten der nächsten Novellierung lasse für die jetzt notwendige Grundsatzdebatte zu wenig Zeit und erlaube im Grunde nur kleinere Reparaturen. Die AG DOK regt deshalb an, die Laufzeit des aktuellen FFG um ein Jahr zu verlängern.

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