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Spezial

Viele Modelle, wenig Knete

AG DOK leuchtet in Leipzig in die Nischen des online-Marktes

vom 05.11.2019

In den youtube-Kanälen der öffentlich-rechtlichen Sender erreichen dokumentarische Programme erstaunliche Klickzahlen. Kein Wunder – denn das kostet nichts. Aber wo ist das Geschäftsmodell für diejenigen, die oft mit eigenem Geld und hohem eigenem Risiko solche Filme herstellen? Gibt es sie überhaupt noch, die „Nische“ zwischen den großen Portalen – angesichts der immer zahlreicher werdenden Verlockungen der Internet-Giganten für das Medien-Budget der Konsumenten?

AG DOK-Vorstandsmitglied C. Cay Wesnigk, seit Jahren mit Fragen der digitalen Auswertung von Dokumentarfilmen befasst, hatte am 29. Oktober ein illustres Panel nach Leipzig eingeladen, um dieser Frage nachzuspüren. Die bewährte Zusammenarbeit zwischen der Festival-Reihe „DOK Industry“ und der AG DOK ging damit in eine neue Runde – und hatte sich dabei ein Thema gesetzt, das viele „independents“ umtreibt: Wie machen wir in der Medienflut des Netzes unsere Filme sichtbar? Und, fast noch wichtiger: wie lässt sich damit Geld verdienen?

Und wer wüsste das besser als die Betreiber kleiner Internet-Portale und Projekte aus dem In- und Ausland? Zunächst stellten sie in kurzen Präsentationen ihre Ansätze vor, bevor sie dann in großer Runde mit den Gästen der Veranstaltung diskutierten und Fragen beantworteten.

Foto: Thomas Frickel


Docfilm 42
Zum Einstieg stellte Filmemacherin und AG DOK-Berlin-Vorstandsmitglied Susanne Dzeik das Projekt „Docfilm 42“ vor, das sie zusammen mit vier weiteren KollegInnen initiiert hat und das Anfang Dezember gelauncht werden soll. Ziel ihres Ansatzes ist, dass ein Netzwerk von Filmenthusiasten entsteht und unter den Stichwörtern Solidarität, Unabhängigkeit und gegenseitige Unterstützung zusammenarbeitet, online Filme anbietet und zu einem virtuellen Knotenpunkt wird, der Rezipienten, FilmemacherInnen, aber auch Kulturorganisationen miteinander verbindet. Partner sind neben der AG DOK bislang das Literarische Colloquium Berlin und das Portal Realeyz. Es ist aber geplant, dass auch Filme die auf anderen Plattformen gehostet und angeboten werden, auf Docfilm 42 beworben und vermittelt werden können.

Kommunales Kino on demand?
Einen verwandten Ansatz der Kooperation unterschiedlicher Akteure stellte Lars Henrik Gass in seiner Funktion als Vorstandsmitglied des Bundesverbands kommunale Filmarbeit vor. Unter dem Arbeitstitel „Kommunales Kino on demand?“ präsentierte er Ansätze, wie eine Verzahnung von Kommunalen Kinos und einer gemeinsamen Online-Plattform aussehen könnten.
„Kinos haben ein vor Ort gewachsenes Publikum und eine gute Kundenbindung. Wie kann eine Plattform aussehen, die von den Kinos betrieben wird und eine Kombination von Kino-Eintritten und Online-Nutzung bietet?“, fragte er und führte als ein denkbares Beispiel aus, „Zehn Mal ins Kino gehen gleich ein Film online frei oder auch umgekehrt.“ Auch Festivals könnten als Partner mit hineingenommen werden, um deren Filme für viele dann sichtbar zu machen, wenn sie gerade im Gespräch sind. Hinzu könnte eine Kooperation mit einem Sender wie Arte sinnvoll sein, um eine redaktionelle Betreuung der Filme und Inhalte anbieten zu können.

TENK
Eine Online-Plattform, die ausschließlich Dokumentarfilme anbietet, existiert bereits seit einigen Jahren in Frankreich: Tenk, vorgestellt von Jérémie Jorrand, kostet den Dokumentarfilm-Liebhaber sechs Euro im Monat und erreichte im ersten Jahr bereits 5.000 Abonnenten. Inzwischen sind es 7.000, womit sich das Projekt aber noch nicht selbst trägt. Zur Zeit ist es noch auf finanzielle Unterstützung des CNC und der Französischen Verwertungsgesellschaften angewiesen. Auch aus dem Topf der EU wurde gerade eine Förderung gewährt, um die Expansion und Übersetzung ins Englische zu ermöglichen. Hinter dem Projekt stehen Produzenten, Regisseure und weitere KollegInnen aus der Branche, die in einer kooperativ ausgerichteten Firma mit etwa 100 Partnern und Unterstützerinnen eng zusammenarbeiten. Entstanden ist Tenk in dem Dorf Lussas, das seit Jahren für sein Dokumentarfilmfestival bekannt ist und von dem vielfältige Impulse für den Dokumentarfilm ausgehen. Das Modell orientiert sich ein wenig an dem von MUBI.com. Jede Woche kommen sieben neue Filme dazu und dafür werden sieben wieder von der Plattform genommen, so dass stets 60 Filme für die Abonnenten abrufbar sind, die also auch mal einen verpassen, wenn sie ihre Liste nicht zeitig abarbeitet. Diese künstliche Verknappung des Filmangebots hat sich bei MUBI bewährt. Außerdem können Filme, die nicht mehr als stream angeboten werden, immer noch als "stream to rent" für 2 Euro gekauft werden. Als nächstes soll Tenk  auf Englisch übersetzt und europaweit angeboten werden.

DAFilms.com
Auch aus einem kooperativen Ansatz heraus entstanden, nur in diesem Fall vonseiten sieben großer, europäischer Dokumentarfilmfestivals, wurde 2008 die Plattform Doc Alliance in Tschechien gegründet. Damals war der Ansatz noch sehr speziell und ein bisschen verrückt, berichtete die Projekt-Koordinatorin Barbora Langmajerova. Inzwischen werden auf DAFilms.com 1.900 internationale Dokumentar- und Experimentalfilme angeboten, die für sechs Euro im Monat im Abo gestreamt werden können. Dabei werden 60 Prozent des Erlöses direkt an die Filmschaffenden ausgeschüttet.
Das Portal präsentiert regelmäßig Filmprogramme mit unterschiedlichem Charakter, angefangen von der Präsentation filmgeschichtlich interessanter Arbeiten über weltweite Retrospektiven namhafter internationaler Regietalente bis hin zu neuen Premiereformaten wie dem Day-and-Date-Release. Bei diesem starten Online- und Kino- Auswertung am gleichen Tag. DAFilms.com lädt Regisseure, Produzenten, Verleiher und Studenten ein, ihre Filme einzureichen, und bietet ihnen so die Möglichkeit, diesen einzigartigen Vertriebskanal zu nutzen. Die zentrale Zielgruppe ist zwischen 25-34 Jahre alt; zusammen mit den 18-24jährigen stellen sie fast 60 Prozent der NutzerInnen.

ARTINII
Einen anderen Ansatz präsentierte Jeffrey Monteforte für das ebenfalls in Tschechien beheimatete Projekt Artinii, das die Lücke zwischen lokalen Organisatoren von Filmvorführungen und Filmemachern schließen will. Veranstalter können auf die eingestellte Filme schnell und einfach zugreifen, die Rechte für die gewünschte Anzahl von Vorführungen online erwerben und den Film direkt herunterladen. Dabei legt die Plattform großen Wert auf Schutz vor Piraterie und hat hierfür einen eigenen Player entwickelt, über den die gebuchten Filme abgespielt werden. Artinii befindet sich zur Zeit noch in der Entwicklung und es lagen noch keine Erfahrungen und Konditionen für die Nutzung vor.

Real Eyz
Drei VoD-Plattformen, spezialisiert auf Independent und Arthouse-Filme, bietet die Berliner Firma EYZ Media von Andreas Wildfang. Eine der Plattformen ist die oben im Zusammenhang mit Docfilm 42 bereits erwähnte Plattform Realeyz.de, die 5,50 Euro im Monat kostet und jeden Tag einen neuen Film anbietet, was aktuell von etwa 10.000 Abonnenten genutzt wird. Zusammen mit Metropolitan Filmexport und der französischen UniversCiné betreibt EYZ zudem seit neustem den deutschen Ableger der VoD-Site universcine.de, eine europäische Arthouse-Plattform für Filmfans in Deutschland und Österreich. Und für die französische La Cinémathèque des Réalisateurs betreibt EYZ lacinetek.de, eine VOD-Site für Filmklassiker. In Kooperation mit Partnern wie der Deutschen Kinemathek konzentriert sich LaCinetek auf Filmkunst des 20. Jahrhunderts. Der Plattform liegt ein besonderes Konzept zu Grunde: Ausgewählte deutsche und internationale RegisseurInnen wie Maren Ade, Christian Petzold, Wim Wenders, Aki Kaurismäki, Martin Scorsese oder Claude Lelouch kuratieren ihre eigene Filmliste mit Werken, die sie und ihr Schaffen besonders geprägt haben. Monatlich soll eine neue Liste mit jeweils ca. 50 Filmen aus der ganzen Welt online gehen, unabhängig von Genre und Länge, von den Anfängen des Kinos bis zum Jahr 2000.

Next.Online-film.org
Den Schlusspunkt der Präsentationen setzte Wolfgang Knauff von der Stiftung Kulturserver, der die im Jahr 2000 von 120 Filmschaffenden gegründete Plattform onlinefilm.org in den nächsten Wochen vollkommen überarbeitet launchen wird. Next.Online-Film.org soll auch weiterhin ein Portal sein, in das Filmschaffende ihre Produktionen selbst einstellen und als Stream oder zum Download anbieten können. Allerdings sollen in Zukunft alle Einnahmen an die Anbieter fließen, die sich im Gegenzug mit einem günstigen Monatsbeitrag „culturebase maintenance“ an dem Betrieb und den Weiterentwicklungskosten der Server und der Software beteiligen. Sie erhalten dadurch auch Zugriff auf weitere interessante Internet Tools, um self promotion zu betreiben. Auch eigene Channels, die im Abonnement angeboten werden können, sollen möglich werden. Die Stiftung Kulturserver, die das Projekt seit seinem Entstehen begleitet und technisch betreut hat, konnte darüber hinaus viel Erfahrung und technisches Know-how in dem Bereich community building und Video-streaming sammeln, so etwa als verantwortlicher Service-Partner der jährlichen Live-Stream-Übertragung des Europäischen Filmpreises, der German-Documentaries.de und der AG DOK Website.

In der abschließenden Diskussionsrunde, die sich mit den unterschiedlichen Vermarktungsstrategien beschäftigte, herrschte große Übereinstimmung, dass die Zusammenarbeit mit Aggregatoren, zumindest in diesem Segment, an Bedeutung verloren habe. Der jeweilige Erfolg einzelner Filme hänge von teils sehr unterschiedlichen Strategien ab, was natürlich auch immer mit dem jeweiligen Film und seiner Zielgruppe zu tun hat. Aber auch das verändere sich konstant, weshalb es keine generellen Erfolgsrezepte gebe, sondern immer wieder neu geschaut und ausprobiert werden müsse wie man seine Zuschauer am besten erreiche. Im wahrsten Sinne des Wortes ein mühsames Geschäft…

Musenraum
Zum Auftakt der Veranstaltung im zeitgeschichtlichen Forum Leipzig hatte der Dokumentarfilmemacher Thomas Riedelsheimer das von ihm begründete Fortbildungs-Projekt „Musenraum“ (www.musenraum.de) präsentiert, das junge Dokumentarfilmschaffende da unterstützen will, wo sie es am meisten brauchen: bei ihrem Debutfilm.

Konkret bedeutet das, dass zweimal im Jahr zehn bis maximal 15 junge FilmacherInnen zu einem mehrtägigen Treffen auf dem Land eingeladen werden, wo sie von ihm und zwei weiteren Lehrenden unterstützt werden und in einer Mischung aus Workshops, Einzel- und Gruppengesprächen an ihren Projekten arbeiten. Das Auftakttreffen fand kürzlich mit acht TeilnehmerInnen statt und eine junge Filmemacherin berichtete: „Es war eine sehr positiven Erfahrung mit der Entwicklung nicht allein zu sein, sondern in einer Gruppe im Austausch klarer zu werden, worum es im eigenen Projekt geht und was die Intension des geplanten Films ist.“

Zudem erhält jedes Projekt einen Mentor aus dem Kreis der Lehrenden, der das ganze Jahr über als Ansprechpartner zur Verfügung steht und so den gesamten Entwicklungsprozess begleitet. Bewerbungen für die Teilnahme sind, auch das hob Riedelsheimer hervor, jederzeit möglich.
„Ich glaube, dass unsere Zeit den nicht-normierten, künstlerisch-kreativen Input eines Dokumentarfilmes mehr denn je braucht. Und deshalb wird das Musenraum-Programm auch für die Teilnehmer kostenfrei sein - wenigstens etwas, worum sie sich nicht sorgen müssen“, so Thomas Riedelsheimer, der die Dornier Stiftung als Unterstützerin gewinnen konnte und auf der Suche nach weiteren Partnern ist, da bislang lediglich eine Teilfinanzierung des Projekts gesichert ist.

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