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Pressemitteilung
Europäische Filmurheber fordern Vergütungsanspruch für Online-Nutzungen
Vom 14.05.2018
vom 14.05.2018
AG DOK Presseerklärung: Filmurheber fordern Vergütungsanspruch für Online-Nutzungen
Die Dachverbände europäischer Verwertungsgesellschaften und eine Vielzahl europäische Filmurheber-Verbände haben bei einer Presskonferenz in Cannes vom europäischen Gesetzgeber gefordert, für die online-Verwertung ihrer Werke einen unverzichtbaren Vergütungsanspruch in die europäische Urheberrechts-Richtlinie aufzunehmen. In mehreren Studien und Gutachten haben SAA, CISAG aber auch der europäische Regieverband FERA nachgewiesen, wie dramatisch sich die Einkommenssituation der Kreativen im Filmbereich angesichts der Digitalisierung zum Negativen hin verändert hat.
Die AG Dokumentarfilm unterstützt diese Initiative mit Nachdruck. Denn die Tendenz „Einmal zahlen – unbegrenzt nutzen“ greift leider auch im öffentlich-rechtlichen Rundfunksystem der Bundesrepublik immer weiter um sich – insbesondere bei der Mediatheken-Nutzung haben die Verhandlungen zwischen Urheber- und Produzentenverbänden und den übermächtigen Sendern bislang zu keinem zufriedenstellenden Ergebnis geführt. Es hat sich gezeigt, dass auch vermeintlich große Verbände nicht stark genug sind, um die Interessen der Rechteinhaber wirksam durchzusetzen. Und obwohl Medienpolitiker aller Parteien ihre Pläne zur Ausweitung der Mediatheken-Angebote immer wieder mit dem Appell zu „angemessener Vergütung“ verbinden, kann bis heute niemand sagen, wie dieser Anspruch durchgesetzt werden soll, solange ARD und ZDF noch nicht einmal bereit sind, über angemessene Grundvergütungen für Dokumentarfilmschaffende zu verhandeln.
Nur ein gesetzlich festgeschriebener unverzichtbarer Vergütungsanspruch kann die bestehende Unwucht zwischen Urhebern und Produzenten auf der einen und Verwerterinteressen auf der anderen Seite korrigieren. Die AG DOK appelliert an alle deutschen Europaabgeordneten, die Initiative der Verwertungsgesellschaften und der Urheberverbände zu unterstützen.