AG DOK - Arbeitsgemeinschaft Dokumentarfilm e.V.
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Medienpolitik
Protest gegen Verschlechterungen im Media-Programm
vom 26.10.2013
AG DOK kritisiert das „MEDIA“-Folgeprogramm „Creative Europe“
Im Schulterschluss mit dem Europäischen Dokumentarfilm-Netzwerk EDN und anderen Organisationen hat die AG DOK gegen geplante Verschlechterungen im „MEDIA“-Folgeprogramm „Creative Europe“ protestiert. Im Namen des Vorstands hat Arne Birkenstock kurz vor der entscheidenden Sitzung am 11. Oktober nicht nur die Verantwortlichen der Media-Desks in Deutschland, sondern auch die mit der Aufsicht des Programms betrauten deutschen Politiker auf die fatalen Auswirkungen der geplanten Änderungen für den Dokumentarfilmbereich hingewiesen.
Sowohl die vorgesehene Deckelung der Fördersummen auf pauschale 25.000 Euro als auch die seltsame Auflage, erst ein Jahr nach Beantragung der Entwicklungsförderung mit den Dreharbeiten beginnen zu dürfen, verriet wenig bis gar kein Gespür für die spezifischen Erfordernisse der Dokumentarfilm-Branche. Und die Absicht, Firmen aus großen EU-Ländern von der Einzelprojekt-Förderung auszuschließen, würde viele unserer Firmen vollends aus dem europäischen Förderprogramm heraus kicken. Wieder einmal zeigte sich, dass man in Brüssel bei den Begriffen „Film“ und „Medien“ immer noch an große, industrielle Strukturen und nicht an die vielen kleinen kreativen Einheiten denkt, die der eigentliche Bodensatz eines „Creative Europe“ sind.
Das AG DOK-Schreiben, rechtzeitig zur „High Level Expert Group“ an die richtigen Personen verschickt, trug offenbar dazu bei, die angesprochenen Punkte noch einmal zu überdenken. Arne Birkenstocks prägnanter Brief kann hier nachgelesen werden.Was letztlich dabei herauskommt, weiß man in Europa allerdings nie so recht – auf jeden Fall ist es ratsam, die Entwicklung im Auge zu behalten.