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Pressemitteilung

Realitätsverlust

Pressemitteilung vom 20.11.2012

vom 20.11.2012

AG DOK zu den gescheiterten Gesprächen mit der ARD

ARD und ZDF haben die Kritik der AG Dokumentarfilm an der Vertrags- und Vergütungspraxis im Dokumentarfilmbereich zurückgewiesen. Die Sender behaupten, bei den seitherigen Verhandlungen „sei in substanziellen Fragen Konsens erzielt“ worden und versuchen, der AG DOK das Scheitern der Gespräche anzulasten. Dieser Legendenbildung treten wir entschieden entgegen. Annäherung gab es allenfalls in einigen „weichen“ Punkten am Rande, in der Kernfrage einer wirklich spürbaren Besserstellung der vom Geschäftsgebaren des öffentlich-rechtlichen Fernsehens an den Rand des Ruins getriebenen Dokumentarfilmproduktion stießen die Verhandlungen auf Beton.

Von Sender-Seite gab es
- kein Angebot für Wiederholungs-Vergütungen an Autoren und Regisseure.
- keine Bereitschaft, die Arbeitsleistung des Produzenten anzuerkennen und zu bezahlen.
- keine Akzeptanz der Forderung, die Allgemeinkosten der Produktionsfirmen endlich auf ein kostendeckendes Niveau zu heben - so, wie es die Filmförderungsanstalt und die Filmförderungen der Länder in ihren Richtlinien längst vollzogen haben - und wie es in anderen Branchen und in anderen europäischen Ländern üblich ist.

Diese Liste ließe sich mit einer Vielzahl konkreter Beispiele fortsetzen.

Allerdings gibt es nach wie vor buy-out-Verträge zu dumping-Preisen, den allumfassenden Zugriff der Sender auf alle wirtschaftlich interessanten Verwertungsrechte, teilweise mehr als 30 unbezahlte Wiederholungen pro Film. Und es gibt immer mehr Dokumentarfilm-Regisseure und Regisseurinnen in Deutschland, die wegen der miserablen Bezahlung im öffentlich-rechtlichen Fernsehen von ihrem erlernten Beruf nicht mehr leben können.

Von „angemessener Bezahlung“ und einer „fairen Aufteilung der Verwertungsrechte“ sind wir, die freien Dokumentarfilm-Autoren, -Regisseure und -Produzenten in Deutschland, jedenfalls noch Lichtjahre entfernt.

Lesen Sie hier warum die Verhandlungen zwischen AG DOK und ARD wirklich gescheitert sind.

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