AG DOK - Arbeitsgemeinschaft Dokumentarfilm e.V.
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Film
DOKVILLE 2015 – 18.-19. Juni im Kino Scala in Ludwigsburg
vom 02.06.2015
Film+ Social Media – Sprengkraft für den Dokumentarfilm
Von Astrid Beyer.
»Was nutzt mir ein wahrheitsgetreues Bild der Wirklichkeit, wenn ich nicht zur gleichen Zeit die Hoffnung hege, sie verändern zu können?« schrieb der bekannte deutsche Autor, Cineast und Filmkritiker Georg Seeßlen vor zehn Jahren.
Von Anfang an war und ist der Dokumentarfilm sozial und politisch, denn sein häufigster Gegenstand ist die aktuelle Wirklichkeit. Momentan scheint es als würden dokumentarische Filme ihre politische Kraft wiederentdecken und sie binden zunehmend soziale Medien ein.
Die Gegenwart ist geladen mit drängenden Themen, zu denen Dokumentarfilmer nicht schweigen wollen. Sie stellen sich, wie in »The Yes Men are Revolting« die Frage, inwieweit sie mit ihren Filmen und Kampagnen überhaupt Einfluss nehmen können. Dokumentarfilme als Auslöser und Beweger gesellschaftlicher Veränderungen in Verbindung mit sozialen Medien stehen bei DOKVILLE vom 18. bis 19. Juni 2015 im Mittelpunkt.
Soziale Medien spielen in der Auseinandersetzung eine zentrale Rolle. Viele Filme werden auf untypische Art finanziert und sprechen bereits zu Beginn eine Gemeinschaft an, die nicht nur den Film unterstützt, sondern zugleich Teil einer Bewegung ist. Andere Dokumentarfilme hingegen nutzen soziale Medien im Anschluss, um mit ihrem Thema Menschen zu mobilisieren und in Austausch zu bringen.
Ein Filmemacher, der bereits mit »Taste the waste« neue Wege beschritt, ist Valentin Thurn. Er beließ es nicht bei dem Film, sondern vernetzte gleichgesinnte Interessengruppen miteinander. Aus einem »kleinen« Dokumentarfilm erwuchs eine große Bewegung. Ein Modell, das Schule macht und das Thurn in veränderter Form auch für seinen Film »Zehn Milliarden« nutzt.
Mit dabei am ersten DOKVILLE Tag ist Günter Wallraff bei dem Programmpunkt »Im Gespräch«. Er löst seit den 1960er Jahren mit seinen Aktionen und investigativen Print- wie Filmreportagen breite gesellschaftliche Debatten aus. Mit Team Wallraff ist er erfolgreicher denn je.
Am zweiten DOKVILLE Tag widmet sich ein dichtes Programm den Möglichkeiten auf dem aktuellen dokumentarischen Markt. Die Schweiz ist unser diesjähriges Gastland. Wir sprechen mit Corinna Marschall vom MEDIA Desk Suisse über Filmförderung und stellen Möglichkeiten deutsch-schweizerischer Koproduktionen anhand ausgewählter Filme vor. Der Documentary Campus präsentiert Arbeiten der Masterschool mit Schwerpunkt auf den sozial- und politisch verändernden Dokumentarfilms und DOKVILLE beschäftigt sich mit dem Thema der Netzpiraterie. Fragen, wie sich illegale uploads finden lassen und wie man dagegen erfolgreich vorgehen kann, sind Gegenstand der Gesprächsrunde mit Christlieb Klages und Cay Wesnigk.
Am Abend des 18.06.2015 heißt es wieder »Vorhang auf« für den deutschsprachigen Dokumentarfilm, wenn ab 19.30 Uhr der Deutsche Dokumentarfilmpreis in der historischen Musikhalle in Ludwigsburg verliehen wird.
Wir, das DOKVILLE-Team, freuen uns unsere Referenten und Besucher vom 18. bis 19. Juni im Kino Scala zur 11. Ausgabe dieses Branchentreffs begrüßen zu können!
www.dokville.de