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Medienpolitik

40 Prozent Frauenanteil bis 2021!

MDR-Intendantin Prof. Karola Wille und FFA-Vorstand Christine Berg wollen Frauenanteil im Regiebereich erhöhen

vom 04.11.2018

Es tut sich was.

Auch wenn sich MDR-Intendantin Prof. Dr. Karola Wille und Christine Berg als stellvertretendes Mitglied des FFA-Vorstands in einer Diskussionsveranstaltung am Rande von DOK Leipzig nicht als Anhängerinnen strikter Quotenvorgaben outen mochten, so wollen doch beide darauf hinarbeiten, dass sich die Frauenquote bei Regieaufträgen und Förderentscheidungen in den nächsten drei Jahren auf 40 Prozent heraufmendelt. Derzeit liegt sie für dokumentarische Filmproduktionen noch zwischen 25 und 30 Prozent. Hält man dagegen, dass die Regie-Studiengänge deutscher Filmhochschulen 2017 bereits 57 Prozent und 2018 sogar schon knapp zwei Drittel - nämlich 63,6 Prozent - weiblicher Absolventinnen in den Markt entließen, wird das ganze Ausmaß der Schieflage deutlich. Prof. Wille, die zugleich ARD-Filmintendantin ist, räumte ein, dass die ARD in diesem Bereich nicht als Vorbild gelten kann – aber sie könnte es werden. Denn die Intendantin will ein Monitoring anregen, das jährlich im direkten Dialog mit der Branche zumindest für den ARD-Bereich die Fortschritte der Gleichstellungsbemühungen evaluieren soll. So soll schrittweise erreicht werden, was in Schweden bereits vor drei Jahren ganz ohne Quotenvorgaben, sondern nur durch flankierende Maßnahmen Wirklichkeit geworden ist: die volle Geschlechterparität im Filmbereich. Denn, so Frau Wille, „Wer eine Führungsposition im öffentlich-rechtlichen Rundfunk hat, trägt auch dafür Verantwortung.“ Auch Christine Berg betonte ihre grundsätzliche Unterstützung des Anliegens, verwies aber auf die komplizierten und oft langwierigen Entscheidungsprozesse in ihrer Anstalt.

 

Erhebung belegt Schieflage bei dokumentarischen Produktionen

Wie es in der deutschen Dokumentarfilmlandschaft im Hinblick auf die Gleichstellung bestellt ist, hat die AG DOK jetzt mit finanzieller Unterstützung der VG Bild-Kunst sowie in enger Kooperation mit dem BVR und mit Pro  Quote Film von Jörg Langer (LMC Media Consulting) untersuchen lassen – und die Zahlen sprechen für sich. Nicht nur, dass der Frauen-Anteil bei der Auftragsvergabe seit einigen Jahren bei etwa einem Drittel stagniert – auch die an Frauenprojekte ausgereichten Fördersummen liegen im Schnitt um 25.000 Euro unter denen der männlichen Mitbewerber. Das sind allerdings nur erste markante Ergebnisse einer Studie, deren endgültige Fertigstellung noch etwas Zeit braucht – unter anderem deshalb, weil die Filmförderungsanstalt FFA die mehrfach erbetenen Zahlen nicht herausrückt.

Die Studie, die dann auch in gedruckter Form vorgelegt wird, beschränkt sich freilich nicht nur auf die Auswertung statistischer Daten – sie forscht auch in Stereotypen und gesellschaftlich gängigen Zuschreibungen nach möglichen Ursachen der Ungleichbehandlung. Dabei kann sie, wie Barbara Teufel von Pro Quote Film darlegte, auf eine Vielzahl von Vorarbeiten aus anderen europäischen Ländern zugreifen. Ein per Video in die Leipziger Veranstaltung eingespieltes Grußwort der schwedischen Filminstitutsleiterin Anna Serner bezeichnete die dort bereits erzielten Erfolge als Resultat einer klaren Agenda, die Barbara Teufel als Forderung nach gesetzlichen Vorgaben und einer strengen Quotierung interpretiert. Selbstverpflichtungserklärungen seien nutzlos – „denn damit hätten wir heute noch kein Frauenwahlrecht.“ Pro Quote Film hat sich denn auch die europaweit ausgegebene Devise „50:50 by 2020“ auf die Fahnen geschrieben.       

 

Regulierung per Quote oder Vertrauen auf Bewusstseinsänderung?

Leena Pasanen, Festivaldirektorin von DOK Leipzig, hat diesen Zeitplan bereits im letzten Jahr unterboten, als sie ankündigte, Leipzig werde als erstes Filmfestival weltweit bei der Filmauswahl eine 50-prozentige Frauenquote berücksichtigen. Der von Skeptikern befürchtete Gegensatz zwischen Geschlecht und Qualität, zwischen „guten Filmen“ und „Frauenfilmen“ blieb aus – man habe die Quotierung gar nicht anwenden müssen, weil sich die Auswahl ganz von selbst bei 50:50 eingependelt habe. Im diesjährigen Festivalprogramm des DOKfests München, so berichtete dessen Leiter Daniel Sponsel, habe das überwiegend weiblich besetzte Auswahlgremium auch ohne Quote zu 41 Prozent Frauenfilme programmiert, was ziemlich genau dem prozentualen Verhältnis der Einreichungen entsprach.    

Während das angestrebte Ziel für alle klar war, oszillierte die Diskussion doch immer wieder darum, ob es durch viele kleine, aber wirksame Schritte oder durch eine Quotenverordnung zu erreichen sei. Ein bisschen zu kurz kam dabei die Erkenntnis, dass sich auch die materiellen Rahmenbedingungen des Dokumentarfilmschaffens ändern müssen, um Frauen (wie auch Männern!) ein dauerhaftes auskömmliches Arbeiten im Regieberuf zu ermöglichen. Dabei hatte die von Susanne Binninger, der 2. Vorsitzenden der AG DOK, gut vorbereitete und von der Medienjournalistin Vera Linß stringent moderierte Veranstaltung auch dafür die eine oder andere Steilvorlage geliefert, z.B. durch sehr persönliche Erfahrungsberichte von Regisseurinnen unterschiedlicher Altersgruppen, die von Britta Wauer, Antonia Hungerland oder Esther Niemeier ebenso engagiert wie eindrücklich vorgetragen, alle um die gleiche Problematik kreisten: um überkommene Rollenbilder und Stereotype in den Köpfen. Um schlechte Bezahlung und damit fehlende finanzielle Spielräume (die nötig wären, um beispielsweise temporäre Kinderbetreuung zu organisieren). Um die generelle Schwierigkeit, Familie und Beruf miteinander in Einklang zu bringen – und um die Erfahrung, dass Frauen sich dafür rechtfertigen müssen Kinder zu haben oder zu wollen, weil man ihnen als Mütter die Fähigkeit zur Berufsausübung abspricht, während die Vaterfunktion bei Männern als Gewinn in Bezug auf soziale Kompetenz gewertet wird.   

Dass das Private immer auch politisch ist, wusste natürlich schon die Generation der Filmfrauen, die in den frühen 70er Jahren erste Aktivitäten zur Emanzipation des weiblichen Elements in der damals noch viel stärker als heute männlich beherrschten Filmbranche entfalteten: mit 50-Prozent-Forderungen auf allen Ebenen, mit der Schaffung eines ersten Frauenfestivals, mit der Gründung des Verbands der Filmarbeiterinnen – und damals schon mit einer Verfassungsbeschwerde gegen Ungleichbehandung von Frauen, die aber gar nicht erst angenommen wurde, weil die Frauen -unter ihnen Margarethe von Trotta, Ulla Stöckl und Claudia von Alemann- „nicht substantiiert dargelegt hätten, wie sie in ihrer Berufsausübung behindert werden“. Claudia von Alemann war es denn auch, die zu Beginn der Leipziger Veranstaltung an die frühe Phase des Quoten-Ringens erinnerte und damit den großen Bogen vorzeichnete, den eine massiv in die Branche drängende junge Frauen-Generation jetzt endlich schließen möchte.

In Teilbereichen ist das übrigens bereits gelungen: die AG DOK, so betonte Vorstandsmitglied Petra Hoffmann bereits zur Begrüßung, hat als erster deutscher Filmverband eine 50-prozentige Frauenquote für alle Ämter und Funktionen satzungsgemäß verankert. Und für den Bundesverband Regie erinnerte dessen Vorstandsmitglied Susann Reck eingangs daran, dass die bereits seit drei Jahren vorliegende Gender-Studie für den fiktionalen Bereich noch katastrophalere Ergebnisse erbracht hat.   

 

Interviews mit Prof. Dr. Karola Wile, Lucia Eskes und Jörg Langer bei Medien 360G

Und über die Veranstaltung ein TAZ-Artikel vom 08.11.18

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