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Spezial

KAMERATEST: GH5 vs GH5s BEI NACHT

vom 07.08.2018

Vom AG DOK-Kameratest-Team Eberhard Spreng, Helge Renner, Felix Trolldenier - und mit Dank an Ufo Filmgerät für die Unterstützung mit Technik.

Wir untersuchten die Panasonic GH5s im Vergleich zur bereits getesteten GH5 und Sony a6500.

Seit den Tests 2017.1 und 2017.2 ist die GH5 unser Favorit unter kleinen preiswerten Hybridkameras. Ihre ausgewogene Farbpalette und die filmartige Wiedergabe von Rauschen durch ihren innovativen 150Mbit/s-10bit-Codecs bedeuten deutliche Verbesserungen gegenüber den Sony Alpha Kameras. Nachteile der GH5 sind jedoch primär ihr kleinerer Sensor und ihre geringere Abbildungsleistung bei wenig Licht.

Mit der GH5s reduzierte Panasonic, mit einem vermutlich von Sony entwickelten Sensor, durch "Binning" die Pixelmenge auf native 4k. D.h. der Sensor besitzt eigentlich die vierfache Pixelmenge, fasst aber jeweils vier Pixel zu einem Bildpunkt zusammen. Aufgrund dieser vierfachen Pixelmenge sind die Photosites (Pixel auf dem Sensor) kleiner, als die der GH5. Mit diesem Pixelbinning ist die Absicht verbunden, eine bessere Abbildungsleistung bei wenig Licht zu erreichen. Neu ist auch eine duale ISO, wie wir sie von den Varicams und der EVA1 kennen.

Allerdings zeigen die Testbilder der GH5s ein ausgeprägtes horizontales VPN (Variable Pattern Noise). Wir wiederholten den Test, um ein defektes Testgerät auszuschliessen. Wir erhielten jedoch auch mit einer anderen GH5s die selben Ergebnisse. Auch vorherige Studioaufnahmen zeigen das VPN. Wir hörten, daß Panasonic an dem Problem arbeite.

Während das VPN-Problem für uns ein Ausschlusskriterium darstellt, zeigt der Sensor mit der höheren nativen ISO zwar ein deutlich rauschärmeres Bild, jedoch erscheint eine GH5 mit Speedbooster und Optik mit großer Öffnung, wie die eines Nokton, zur Zeit die bessere Wahl.

In Anbetracht des fehlenden Sensorstabilisators in der GH5s und des starken VPN, können wir das Gerät zur Zeit nicht empfehlen. Ein kurzer Hautontest bei Tageslicht mit der GH5s scheint die vermutete Herkunft des Sensors zu bestätigen. Diese Aufnahmen erinnern an die popigere Farbpalette von Sony-Kameras mit Type-A-LUT statt an die weniger gesättigten homogeneren Farben einer GH5 in V-Log L.

Die beiden 150Mbit/s inter vs 400Mbit/s intra Codecs der Panasonic-Geräte testeten wir erneut: Der 400Mbit/s intra-frame Codec zeigte leicht ungleichmäßigere gröbere Artefakte.

Alle Kameras liefen in UHD. Die beiden Lumix Kameras drehten wir mit einem Voigtländer Nokton 25mm bei Blende 2. An der Sony a6500 in slog3 verwendeten wir eine brennweitenäquivalente und adaptierte Canon EF 35mm f 1.4 II bei ebenfalls Blende 2. Im verlinkten Video werden, wie bei unseren vorherigen Tests, entweder die Bilder auf HD herunterskaliert oder mit 1:1 Pixel in HD angezeigt.

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