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"Arbeitsbedingungen in der Filmbranche"
Tagungsbericht + Aufzeichnungen vom 25. + 26.10.2024 in Stuttgart
vom 22.10.2024
Von Astrid Beyer.
Am 25. und 26. Oktober 2024 fand im Stuttgarter Hospitalhof die Tagung "Arbeitsbedingungen in der Filmbranche" statt. An beiden Tagen waren bessere Arbeitsbedingungen in diesem Bereich das zentrale Anliegen. Denn nach wie vor sehen sich zahlreiche Filmschaffende in Deutschland mit unsicheren Beschäftigungsverhältnissen, unregelmäßigen Einkommen und oft langen Arbeitszeiten konfrontiert. Zum Auftakt der Tagung wurden Beispiele freiberuflich Arbeitender und Festangestellter präsentiert. Ihre größtenteils ernüchternden Aussagen gingen aus einer Umfrage hervor, die die Initiatoren über einen längeren Zeitraum auf diversen Social-Media-Kanälen der Branche verbreiteten. Veranstaltet wurde die Tagung von der evangelische Akademie Bad Boll in Kooperation mit Partnerorganisationen.
Dass faires Filmemachen durchaus möglich ist, erläuterten zahlreiche Referentinnen an konkreten Beispielen. Ursula Pfriem, Produzentin und Laura Fischer, Regisseurin von „Für immer Freibad“, dem diesjährigen Gewinnerfilm des Fair Film Awards, berichteten über die Vorbereitung zu dem Film und deren Umsetzung während der Drehtage. Auch Fritzie Benesch und Judith Frahm, beide Initiatorinnen von „Ausnahmezustand Film?! zeigten auf, wie Arbeitsbedingungen fairer gestaltet werden können. Christine von Fragstein, Gründerin von Change Animal, Fair Play Leadership in Film und Kultur, stellte die Frage „Ist faires Filmemachen möglich?“ und beantwortete sie mit einem Ja, wenn man Umdenkprozesse zulässt. Selbstführung und die Arbeit im Team sind für sie zentrale Faktoren für den Erfolg oder Misserfolg von Projekten, Initiativen und Firmen.
Wie lassen sich die Arbeitsbedingungen in der deutschen Filmbranche verbessern? lautete die Überschrift zu der Podiumsdiskussion an der Carl Bergengruen, Geschäftsführer der Medien- und Filmgesellschaft Baden-Württemberg, Sophie Cocco, Produzentin und Produktionsleitern bei der Sommerhaus Filmproduktion, Dr. Manfred Hattendorf, Leiter der SWR-Abteilung „Film und Planung“, Dr. Petra Sitte, MdB Die Linke sowie Silke Spahr, Geschäftsführerin des Bundesverband Filmschnitt Editor e.V. teilnahmen. Ihrer Gesprächsrunde gingen fünf Workshops voraus, die konkrete Fragen an die Diskutanten formulierten.
Viele wichtige Beiträge der Tagung sind in dieser Youtube-Playlist versammelt.
Veranstalter der Tagung war die evangelische Akademie Bad Boll in Kooperation mit Crew United, Haus für Film und Medien e.V., AG DOK - Arbeitsgemeinschaft Dokumentarfilm, Film Commission Region Stuttgart, Initiative Fair Film, Filmverband Südwest sowie Fair Play - Leadership in Film und Kultur. Unterstützt wird die Veranstaltung von der Bundeszentrale für politische Bildung. Es ist eine Fortsetzung im Juni 2025 geplant.