AG DOK - Arbeitsgemeinschaft Dokumentarfilm e.V.
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AG DOK wählt neuen Vorstand: Kontinuität und Veränderung
from 15.02.2016
Thomas Frickel bleibt Vorsitzender der AG Dokumentarfilm. Bei nur drei Gegenstimmen votierten 146 Teilnehmer der Mitgliederversammlung am Rande der diesjährigen Berlinale für den langjährigen Vorsitzenden und bedachten ihn zugleich mit anhaltendem Applaus. Denn 1986 - also vor genau 30 Jahren - hatte Frickel das Amt zum ersten Mal übernommen. Er dürfte damit der "dienstälteste" Vorsitzende und Geschäftsführer im Reigen deutscher Filmverbände sein.
Dass die AG DOK trotz so beeindruckender Kontinuität auch zur Veränderung fähig ist, zeigte sich in den weiteren Ergebnissen der Vorstandswahl: nachdem der Verband sich bereits im letzten Jahr zu den Zielen der Gruppe „Pro Quote Regie“ bekannt hatte, löste die Mitgliederversammlung jetzt die damit eingegangene Selbst-Verpflichtung ein und verdoppelte ganz ohne satzungsgemäße Quotenvorgaben den Frauenanteil im Vorstand: die Berliner Regisseurin Alice Agneskirchner bleibt zweite Vorsitzende, die Kölner Produzentin Petra Hoffmann wurde Schatzmeisterin des Verbands, und die beiden Münchner Autorinnen und Regisseurinnen Doris Metz und Elisabeth Mayer kamen als Beisitzerinnen neu in den Vorstand. Wiedergewählt wurden Dr. Thorolf Lipp, David Bernet, Magnus Froböse und C. Cay Wesnigk, die dem Vorstand auch bisher schon angehörten. Damit hat die AG DOK früher als andere Branchenverbände einen Frauenanteil erreicht, der das Verhältnis der Geschlechter im Gesamtverband spiegelt. Auf regionaler Ebene (die AG DOK unterhält in sieben Bundesländern eigene Untergliederungen) liegt der Frauenanteil sogar noch höher: in den Regionalvorständen beträgt er 75 Prozent.
Neben dem Bericht über das zurückliegende Geschäftsjahr, das die AG DOK trotz einiger Austritte um mehr als 70 Mitglieder wachsen ließ, kam in der Mitgliederversammlung natürlich auch die Film- und Medienpolitik nicht zu kurz. Ein Grußwort von Prof. Jeanine Meerapfel, der Präsidentin der Akademie der Künste, die zugleich AG DOK-Mitglied ist, würdigte den Verband als wichtige Stimme in der unabhängigen Medienlandschaft, und der Vorsitzende des europäischen Regieverbands FERA, Dan Clifton, wies auf die Bedeutung der europäischen Gesetzgebung für die Entwicklung des Urheberrechts hin. Im Mittelpunkt des politischen Teils stand aber vor allem der Auftritt der neuen ARD-Vorsitzenden Prof. Karola Wille, die Qualitäts-Journalismus und die Arbeit der Dokumentarfilmer als unverzichtbare Elemente zum Erhalt öffentlich-rechtlicher Glaubwürdigkeit würdigte. Frau Wille wurde von Helfried Spitra, dem Leiter der Hauptabteilung zentralen Aufgaben des WDR begleitet, der sich den teilweise sehr kritischen Fragen zu den neu verhandelten „Eckpunkten“ stellte.
Die AG DOK dankt Simone Baumann und Björn Jensen, die nach mehrjähriger Arbeit im Leitungsgremium des Verbands dem neuen Vorstand nicht mehr angehören, für die geleistete Arbeit.