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Mitgliederversammlung in Berlin: AG DOK mit neuem Vorstand

from 20.02.2018

Thomas Frickel bleibt Vorsitzender der AG Dokumentarfilm. In einer gut besuchten Mitgliederversammlung am Rande der Berlinale wurde der langjährige Vorsitzende für weitere zwei Jahre einstimmig in seiner Funktion bestätigt. Einen Wechsel gab es hingegen im Amt der zweiten Vorsitzenden: anstelle von Alice Agneskirchner, die nicht mehr kandidierte, wurde die Berliner Autorin und Regisseurin Susanne Binninger gewählt, die den Verband bereits seit Jahren in seiner Öffentlichkeitsarbeit unterstützt. Als Schatzmeisterin wurde Petra Hoffmann bestätigt, als Beisitzer im Vorstand fungieren David Bernet, Dr. Thorolf Lipp, Elisabeth Mayer, Doris Metz, Cay Wesnigk und — ebenfalls neu gewählt — die Münchner Fernsehproduzentin Sabine Pollmeier.

Thomas Frickel dankte Alice Agneskirchner, die auf eigenen Wunsch aus dem Vorstand ausschied, für ihr mehrjähriges Engagement und ihre wichtigen Beiträge zur Modernisierung der Verbandsstrukturen. 
Foto: Reinhard Schneider
Alice Agneskirchner (links) übernahm die Leitung der AG DOK-Mitgliederversammlung. Neben ihr die Vorstandsmitglieder (v.l.n.r.) Petra Hoffmann, Cay Wesnigk, Dr. Thorolf Lipp, Elisabeth Mayer und Doris Metz.
Foto: Reinhard Schneider

Der Vorsitzende dankte sowohl Alice Agneskirchner als auch Magnus Froböse, der ebenfalls auf eigenen Wunsch aus dem Vorstand ausgeschieden war, für ihr mehrjähriges Engagement und für ihre wichtigen Beiträge zur Modernisierung der Verbandsstrukturen. Mehr als 70 neue Mitglieder, die im Laufe des letzten Jahres neu zur AG DOK gefunden haben, zeigen, dass der mitgliederstärkste unter den deutschen Filmverbänden auf einem guten Weg ist.

Ulrich Wilhelm, BR-Intendant und neuer ARD-Vorsitzender, eröffnete den zweiten Tag der Mitgliederversammlung mit einem Grußwort an die AG DOK-Mitglieder. 
Foto: Wolfgang Richter

Zum Auftakt der Versammlung hatte sich BR-Intendant Ulrich Wilhelm als neuer ARD-Vorsitzender den kritischen Fragen der Dokumentaristen gestellt und dabei einmal mehr darauf verwiesen, dass die Akzeptanz öffentlich-rechtlicher Programme nicht allein in Quoten gemessen werden kann. Für die Forderung nach mehr und besseren Sendeplätzen für Dokumentarfilme zeigte der ARD-Vorsitzende durchaus Sympathien, verwies aber darauf, dass dafür komplizierte Entscheidungsfindungsprozesse innerhalb der ARD nötig sind.

Anschließend stellte sich Ulrich Wilhelm den kritischen Fragen der Dokumentaristen.
Foto: Reinhard Schneider

In einer kurzen Präsentation erläuterte Kay Gollhardt die von ihm angestoßene und von mehreren Filmverbänden — darunter selbstverständlich auch von der AG DOK — unterstützte Informations-Kampagne für rechtssichere Film-Lizensierungen im Bildungsbereich. Sie tritt dem weit verbreiteten Irrglauben entgegen, dass Filmvorführungen in Schulen vom Urheberrecht nicht erfasst sind. Insbesondere der Dokumentarfilmbranche entstehen durch diese Fehleinschätzung erhebliche Einnahmeverluste.

Die Grünen-Medienpolitikerin Tabea Rößner (v.l.n.r.), die rheinl.-pfälz. Staatssekretärin Heike Raab sowie die Staatssekretäre Malte Krückels (Thüringen) und Erhard Weimann (Sachsen).
Foto: Thomas Frickel

Bereits am Vortag hatte die AG DOK mit exponierten Vertreterinnen und Vertretern der deutschen Medienpolitik über den Funktionsauftrag des öffentlich-rechtlichen Rundfunks debattiert. Mehrere gut aufbereitete Kurz-Präsentationen machten zu Beginn der Diskussion deutlich, wie weit sich die öffentlich-rechtlichen Fernsehprogramme in Deutschland vom Auftrag der Darstellung gesellschaftlicher Vielfalt entfernt haben und wie sehr sie sowohl in der Budgetierung als auch in der Programmierung den Dokumentarfilm vernachlässigen. Mit der rheinland-pfälzischen Staatssekretärin Heike Raab, der Grünen Medienpolitikerin Tabea Rößner sowie den Staatssekretären Erhard Weimann (Sachsen) und Malte Krückels (Thüringen) wurde anschließend intensiv erörtert, ob und wie sich der offensichtlich vernachlässigte Kernauftrag unseres öffentlich finanzierten Rundfunksystems eventuell nachschärfen lässt.

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