AG DOK - Arbeitsgemeinschaft Dokumentarfilm e.V.
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Film
Causa Mendig: AG DOK Hessen sieht Klärungsbedarf
from 17.09.2019
Das Schweigen des hessischen Förder-Chefs Joachim Mendig zu seinem AfD-Gespräch irritiert auch die hessischen AG DOK-Mitglieder. Schon bald nach Bekanntwerden des Instagram-Fotos hatten sie den Geschäftsführer von „Hessenfilm“ gemeinsam mit anderen Branchenverbänden aufgefordert, die Hintergründe dieses Treffens offenzulegen. Nachdem Mendig dieser Aufforderung nicht nachgekommen war, sind die in der "Initiative HessenFilm" zusammengeschlossenen Verbände jetzt mit einer Presse-Erklärung an die Öffentlichkeit getreten, die wir im Folgenden wiedergeben. Zugleich haben die von der AG DOK benannten Jurymitglieder Doris Metz und Antje Boehmert angekündigt, ihre Tätigkeit für Hessen Film bis zur Klärung des Sachverhalts ruhen zu lassen.
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Pressemitteilung der Initiative HessenFilm vom 17.09.2019
Hessische Filmbranche hat kein Vertrauen mehr zu Hans Joachim Mendig, Geschäftsführer der Hessen Film und Medien GmbH
Vor kurzem wurde ein Instagram-Post von AfD-Bundessprecher Jörg Meuthen bekannt, das den Geschäftsführer der hessischen Filmförderung, Hans Joachim Mendig, in einträchtiger Runde mit AfD Bundessprecher Jörg Meuthen und Kommunikationsberater Moritz Hunzinger zeigt – in einem angeregten und konstruktiven politischen Gedankenaustausch, wie es in der Bildunterschrift heißt.
Die Initiative HessenFilm als Zusammenschluss der Vereine Film- und Kinobüro Hessen, Filmhaus Frankfurt, AG DOK und Vereinigung der Hessischen Filmwirtschaft sind über die Veröffentlichung bestürzt. Als medienkundigem Menschen musste Hans Joachim Mendig klar sein, welche öffentliche Bedeutung dieses Foto im Zusammenhang mit der AfD gewinnt. Wie sich in den letzten Tagen gezeigt hat, ist dadurch nicht nur Hans Joachim Mendig, sondern auch dem Filmstandort Hessen ein erheblicher (Image)Schaden entstanden. Die langjährigen, von vielen getragenen Anstrengungen für die Fortentwicklung des Standortes drohen in einem negativen Pressegewitter hinweg gespült zu werden.
Die Branchenvertreter*innen sahen es als ein Gebot der Fairness, zunächst Herrn Mendig intern Gelegenheit zu einer Stellungnahme zu geben. In seiner Antwort hielt es Herr Mendig aber nicht für nötig, wenigstens ansatzweise aufklärende Worte zu liefern, sondern stufte sein Treffen weiterhin als private Angelegenheit ein. Das reicht im Angesicht der vielen Nachfragen und Kommentare einer breiten Fachöffentlichkeit bei weitem nicht aus. Auch unser Versuch, hier eine Aufklärung zu erreichen im Sinne einer Schadenabwendung, wurde einfach ignoriert. Interesse an einer Zusammenarbeit mit den hessischen Filmschaffenden drückt sich anders aus. Ein vertrauensvolles Miteinander zum Vorteil des Filmstandortes können wir mit Hans Joachim Mendig nicht mehr erkennen.
Deshalb wenden wir uns an den Aufsichtsrat der HessenFilm und Medien GmbH mit seiner Vorsitzenden, Ministerin Angela Dorn, und bitten darum, möglichst schnell eine Klärung mit Herrn Mendig herbei zu führen. Hessen verdient es, wieder anders – mit seinen positiven Seiten - wahr genommen zu werden.
Frankfurt 17.09.2019
AG DOK e.V. - Hannes Karnick
Vereinigung der Hess. Filmwirtschaft e.V. - Karl-Eberhard Schäfer
Film- und Kinobüro Hessen e.V. - Johanna Süß /Christoph Strunck
Filmhaus Frankfurt e.V. - Ralph Förg