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Dokumentarfilmbereich als Versuchslabor

AG DOK fordert in "Blickpunkt Film" Freigabe der Kino-Sperrfristen

from 21.09.2016

Dieser Beitrag ist in der September-Ausgabe (2016) von Blickpunkt:Film erschienen:


Den Dokumentarfilmbereich zu einem "Versuchslabor" zu machen: Mit dieser Forderung positioniert sich die AG DOK in der Diskussion um Kino-Sperrfristen. Thomas Frickel, Vorsitzender und Geschäftsführer der AG DOK, und Martin Hagemann, Vorstandsmitglied der AG DOK, dazu in einer Wortmeldung für Blickpunkt:Film.

"Wenn der Geschäftsführer des Verleiherverbands mit dem Vorsitzenden der AG Kino über Sperrfristen streitet, dann ist das kein Randgeplänkel im Ringen um das neue Filmförderungsgesetz. An der Frage der Sperrfristen entscheidet sich ein Stück der Kino-Zukunft, und alle Beteiligten wissen das. Deutschland ist keine Insel im internationalen Kino-Geschäft, und deshalb werden auch wir nicht um das herumkommen, was in den USA oder in Großbritannien schon heute gängige Praxis ist. Ganze Kinoketten erproben dort neue Herausbringungsstrukturen, und im Zentrum steht die zeitnahe Film-Verwertung auf digitalen Auswertungsschienen. Immerhin haben auch einige deutsche Programmkinos inzwischen mit On-Demand-Angeboten angefangen, und wenn die Zahlen dieser neuen Auswertungsform noch nicht überzeugen, so ist das zum einen die normale Begleiterscheinung eines neu lancierten Geschäftsmodells, zum anderen sicher auch die Selbstbeschränkung, aktuelle Filme von diesem Angebot auszunehmen. Doch der größte Teil der Kinobranche in unserem Land starrt auf solche Ideen immer noch wie das Kaninchen auf die Schlange.

Dabei ist es im Ringen um die immer begrenztere Aufmerksamkeit des Publikums der einzig ökonomisch sinnvolle Weg, im Publizitätsschub des Starttermins die anderen Verwertungsformen gleich mitzuziehen - und nicht erst ein halbes Jahr später, wenn der anfängliche Werbeeffekt längst verpufft und das schmale Herausbringungs-Budget erschöpft ist. Das trifft vor allem Filme aus dem Arthouse-Segment - und zwar diejenigen, die in den Kinos oft gar keine richtige Chance zu einer regulären Auswertung in attraktiven Programmschienen mehr bekommen und die sich deshalb von einer Sonderveranstaltung zur nächsten hangeln müssen. Mag sein, dass ein einzelner Titel über 27 Wochen hinweg immer mal wieder irgendwo auftaucht - aber genau so wahr ist es, dass fast alle in Deutschland gestarteten Filme (und zwar Arthouse wie Mainstream) 85 Prozent ihres Publikums in den ersten zwei Monaten erreichen.

Die AG Dokumentarfilm hat deshalb vorgeschlagen, das neue FFG zu nutzen, um den Dokumentarfilmbereich in den kommenden fünf Jahren zu einem Versuchslabor für die Kinozukunft zu machen: mit einer Freigabe der Sperrfristen und dem Erproben neuer Geschäftsmodelle - in enger Zusammenarbeit mit der Kinobranche und mit empirisch-wissenschaftlicher Begleitung.

Den Dokumentarfilmbereich deshalb, weil er von den Veränderungen durch die Kinodigitalisierung als erstes betroffen ist und im letzten Jahr nur noch zwei Prozent zu den deutschen Kinoumsätzen beisteuern konnte. Den Dokumentarfilm aber auch, weil er als künstlerisches Genre seit jeher darauf angewiesen war, sich sein Publikum selbst zu suchen und schnell auf Änderungen des Interesses und der Sehgewohnheiten zu reagieren. Und weil ihm das reguläre Kino schon heute nur noch selten eine Chance gibt.

Sind unsere Filme wirklich so schlecht geworden, wie es uns die Kinobranche vorwirft? Oder bleibt das Publikum deshalb aus, weil die "klassischen" Präsentationsformen den Bedürfnissen des Zuschauers von heute nicht genügend entgegenkommen? Was kann, was muss man machen, um im Land und vor Ort ein Dokumentarfilm-Publikum aufzubauen und zu pflegen? Schadet die zeitnahe Herausbringung eines Films auf anderen Verwertungsschienen dem Kino oder führt es ihm vielleicht sogar neue Besucherschichten zu? Verlangt ein engagiertes Kinoprogrammangebot nicht eine systematische kuratorische Arbeit - und müsste das nicht ein neuer, zusätzlicher Förderbereich eines Gesetzes sein, das sich dem Kino in seiner gesamten inhaltlichen und formalen Vielfalt verpflichtet hat?

Um diese Fragen beantworten zu können, müssen wir die neuen Modelle ausprobieren. Es gibt jede Menge Vermutungen, aber keine belastbaren Zahlen. Wir wollen diese Zahlen liefern. Nicht gegen die Kino-Branche, sondern mit ihr."

Hier der Link zum Artikel auf der Website von Blickpunkt:Film.

 

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