AG DOK - Arbeitsgemeinschaft Dokumentarfilm e.V.
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Starke Impulse für den Dokumentarfilm
Pressemitteilung vom 10.02.2016
from 10.02.2016
Frankfurt am Main, den 10.02.2016
Sehr geehrte Damen und Herren,
die AG Dokumentarfilm begrüßt die gestern veröffentlichten Eckpunkte von Kulturstaatsministerin Monika Grütters zur Stärkung des künstlerisch herausragenden deutschen Kinofilms und freut sich über die positiven Impulse, die von der neu strukturierten Filmförderung des Bundes insbesondere auf die Dokumentarfilmbranche ausgehen werden.
Wir bekräftigen diese Einschätzung mit einer Presseerklärung, die wir Ihnen gerne zur Information und zur beliebigen Verwendung überlassen.
Mit herzlichem Dank für Ihr Interesse und mit freundlichem Gruß
Thomas Frickel
Vorsitzender und Geschäftsführer
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Starke Impulse für den Dokumentarfilm
Als „starkes Signal“ wertet die AG Dokumentarfilm die gestern von Kulturstaatsministerin Monika Grütters veröffentlichten „Eckpunkte zur Stärkung des künstlerisch und kulturell herausragenden deutschen Kinofilms“. Schon mit der Bereitstellung weiterer 15 Millionen Euro hatte die Staatsministerin ja ein deutliches Zeichen zu Gunsten der kulturellen Filmförderung des Bundes gesetzt. Die jetzt vorgelegten Grundzüge neuer Förder-Richtlinien versprechen neue Akzente in der Förderpolitik, die hoffentlich auch bald auf andere Fördereinrichtungen ausstrahlen werden.
Ein solcher Akzent ist zweifellos die Bereitschaft, in Ausnahmefällen die Gesamtfinanzierung eines Projekts aus einer Hand –nämlich aus BKM-Mitteln- zu gewähren. Für Produktionsfirmen kulturell herausragender, aber oft schwierig zu finanzierender Filme ist das eine große Hilfe. Ergänzend dazu regen wir an, Low-Budget-Produktionen künftig von der Verpflichtung zum Nachweis von Eigenmitteln zu befreien. Die Vorschrift zur Übernahme eigener Finanzierungsanteile ist für die schlechte Eigenkapitalausstattung vieler deutscher Produktionsfirmen mitverantwortlich und wurde in den Fördersystemen fast aller europäischer Nachbarländer längst abgeschafft.
Erfreulich ist die beabsichtigte Gleichbehandlung des Dokumentarfilms mit anderen Förderbereichen. Das schlägt sich zum Beispiel in der Schaffung einer gezielten Stoffentwicklungsförderung „für die ausführliche und fundierte Recherche für besonders kinorelevante programmfüllende Dokumentarfilme von Autorenfilmern“ nieder. Auch die geplante „Durchlässigkeit“ der Fördertöpfe bewerten wir positiv.
Dass zumindest erwogen wird, die neuen Richtlinien der BKM-Förderung in Bezug auf die Sperrfristenregel von den starren Vorschriften der FFA abzusetzen, wird von uns nachdrücklich begrüßt, denn damit kann die Bundesförderung wirklich innovative Impulse in die Branche hinein setzen und am Beispiel niedrig budgetierter Produktionen erproben, wie die kulturelle Filmszene den Herausforderungen eines sich rasant verändernden Publikumsverhaltens begegnen kann.