AG DOK - Arbeitsgemeinschaft Dokumentarfilm e.V.
Schweizer Straße 6
D-60594 Frankfurt am Main
Telefon: +49 69 623 700
Die ARD nach der sogenannten „Krise im RBB“
Aufzeichnung des AG DOK-Panels vom 18.10. 2022 im Rahmen des 65. DOK Leipzig-Festivals
from 25.10.2022
Hier die Veranstaltung als Aufzeichnung
________________________
AG DOK fordert: „Mehr Branchen-Sachverstand in die Rundfunk- und Fernsehräte!"
Die AG DOK (Arbeitsgemeinschaft Dokumentarfilm e.V.) fordert eine Vertretung der Branche in den Rundfunk- und Fernsehräten von ARD und ZDF. So formulierte es der Verband anlässlich der Podiumsdiskussion zum Thema „Die ARD nach der sogenannten Krise im RBB", die am 18. Oktober 2022 im Rahmen des 65. Internationalen Leipziger Festivals für Dokumentar- und Animationsfilm stattfand.
„Nur durch das Know-How der Branche und eine Einbeziehung der Nutzer*innen lassen sich die bestehenden Defizite langfristig kompensieren", so Alice Agneskircher vom AG DOK-Vorstand. Um die Gremien der öffentlich-rechtlichen Medien zu reformieren und zukunftsfähig zu machen, müssen Branche und Publikum stärker in den Aufsichtsgremien vertreten sein als bisher.
Auch Sachsens Medienstaatsminister Olaf Schenk (CDU) forderte ein Umdenken bei der Gremienarbeit, sieht die Verantwortung aber stärker bei den entsendenden Organisationen. „Die Rundfunkräte müssen mit Menschen besetzt sein, die sich da richtig einarbeiten", so Schenk: „Die gesellschaftlichen Institutionen müssen Leute entsenden, denen sie das auch zutrauen. Bislang wird da zu oft gesagt, da haben wir noch einen schönen Posten für dich."
Tabea Rößner (B90/Die Grünen) plädierte dafür, die Gremien endlich von den Intendanzen unabhängig zu machen. „Rundfunkräte sind wie Aufsichtsräte, da ist kritische Distanz wichtig". Allerdings drohe die neue Aufgabenfülle, die der zur Verabschiedung anstehende dritte Medienstaatsvertrag für die Gremien vorsehe, die ehrenamtlichen Strukturen zu überfordern. „Da sind die Gremienbüros alleine als Unterstützer auch überfordert, und es reicht auch nicht zu sagen, die Gremien können sich externe Expertise holen", so Rößner.
Die AG DOK fordert deshalb die inhaltliche, finanzielle und personelle Erweiterung der Gremien, insbesondere der Rundfunk- und Fernsehräte. „Auch Publikumsräte, die nach einem, Zufallsprinzip ausgewählt werden, halten wir für eine interessante Idee, die umgesetzt werden sollte" so Andreas Schroth vom AG DOK-Vorstand. [Presseerklärung vom 18. Oktober, 2022]
Hier geht es zur Aufzeichnung der Veranstaltung:
https://vimeo.com/dokleipzig/agdok-panel-2022
Pressekontakt AG DOK
• Alice Agneskirchner / alice.agneskirchner@berlin.de / Mobil 0170 2943229
• Andreas Schroth / andreas.schroth@medeafilm.de / Mobil 0173 6090559
Moderation
Vera Linß,
Moderatorin und Journalistin
Gäste:
Oliver Schenk
Chef der Sächsischen Staatskanzlei, Staatsminister für Bundesangelegenheiten und Medien
Tabea Rößner
Journalistin, Autorin und Redakteurin, seit 2009 Abgeordnete der Grünen im Deutschen Bundestag
Petra Schmitz
Mitglied im WDR-Rundfunkrat seit 2016, bis 2020 Leiterin der Dokumentarfilminitiative (dfi) im Filmbüro NW
Goggo Gensch
Regisseur, Autor, Kurator, von 2017 bis 2019 Leiter des SWR Doku-Festivals und des Deutschen Dokumentarfilmpreises, Mitglied der AG DOK und Sektionsvorstand der Sparte Dokumentarfilm in der DAfF
Dominik Speck
Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Journalistik der TU Dortmund und Autor der Expertise „Öffentliche Anteilnahme ermöglichen. Transparenz, Aufsicht und öffentlich-rechtlicher Rundfunk in Deutschland“ (im Auftrag des DGB)
_______________________________
Pressespiegel:
Das Medienmagazin von Radio eins vom 23.10.22
TAZ vom 19.10.22: "Die Gremien der Zukunft"