
AG DOK - Arbeitsgemeinschaft Dokumentarfilm e.V.
Schweizer Straße 6
D-60594 Frankfurt am Main
Telefon: +49 69 623 700
Wir trauern um unser langjähriges Mitglied Arne Birkenstock
7. Dezember 1967 - 28. November 2025
from 01.12.2025
Arne Birkenstock, Autor, Regisseur und Produzent ist am 28.11.2025 nach langer Krankheit im Kreis seiner Familie gestorben. Auf dieser Seite sammeln wir die Mitteilungen von allen, die sich zum Tod von Arne äußern möchten.
Lieber Arne, Du fehlst.
Du fehlst als Kollege und Freund, als großer und prägender Charakter im deutschen Dokumentarfilm und als Kämpfer für die gute Sache. Wann immer wir eine starke Stimme brauchten, haben wir dich angerufen. Dein klarer Blick, deine manchmal unbequemen Positionen, deine breite Berufserfahrung, deine rhetorische Brillanz und dein internationales Netzwerk aus so vielen Freunden, die dich vermissen.
Du konntest über deinen Tellerrand gucken und Du warst unerschrocken. Du hast unbequeme Wahrheiten ausgesprochen. Du hast die Welt des Dokumentarfilms bereichert, aber auch gefordert, wo sie sich selbst zu bequem geworden ist: „Was fehlt, ist künstlerische Ambition, ästhetische Größe“, hören wir dich sagen, und: „Wir müssen größer, nachhaltiger und innovativer denken, wenn wir Filme entwickeln, produzieren und auswerten.“ Das war 2017, und es ist so viel zu tun geblieben.
Arne, was uns tröstet sind die vielen Spuren, die Du in uns und in der Branche hinterlassen hast; und das Vorbild, das Du als Mensch gegeben hast, der das Leben mit vollen Zügen genoßen und bis zum Schluss ausgekostet hat.
Susanne Binniger und David Bernet
Ko-Vorsitzende der AG DOK
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Streitbar und voll Empathie, laut und sensibel, musikalisch und scharfsinnig, Kölner und Weltbürger - es sind viele, scheinbar gegensätzliche Eigenschaften, die mein Freund Arne Birkenstock in sich aufhob. Stur und genau hinhörend ... ich könnte so weitermachen, aber belasse es vielleicht bei dem, was ich beruflich immer am meisten an ihm bewundert habe: er war beides gleichermaßen: Regisseur und Produzent! In ihm waren diese beiden grundverschiedenen und doch unabdingbar aufeinander angewiesenen Berufe verschmolzen, was ihn unverwechselbar und für uns alle als filmpolitischen Mitstreiter unersetzbar gemacht hat.
Ich vermisse Dich.
Martin Hagemann
AG DOK-Schatzmeister
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Ein Menschen mit Haltung und einem klaren Kompass.
Du wirst uns fehlen, gerade jetzt!
Marc Bauder
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Ich durfte Arne erst spät näher kennenlernen, aber dafür umso intensiver. Mit seiner begeisternden und begeisterten Art, seinem kritischen, aber immer wohlwollenden Blick war er stets eine große Unterstützung für die Menschen, die mit ihm zusammenarbeiten durften.
Arne waren Angst und Kleinmut, auf die man in unserem Metier leider allzu häufig trifft, fremd. Er scheute auch gegenüber den scheinbar Mächtigeren kein kritisches Wort. Bei Schwierigkeiten, die unüberwindbar schienen, blieb er ruhig, besonnen und gradlinig. Im Schneideraum haben wir ihn deswegen irgendwann nur noch unseren „Rücken“ genannt.
Danke Arne, dass Du so warst, wie Du warst. Ich habe Dich Kollegen gegenüber immer wieder als Vorbild für Gradlinigkeit, Ehrlichkeit und Menschlichkeit eines Produzenten genannt. Du wirst fehlen. Nicht nur mir.
Florian Opitz
Autor, Regisseur
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Arne war kantig und herzlich zugleich, ein Ausnahme-Regisseur und -Produzent. Kennengelernt habe ich ihn als Regionalsprecher der AG DOK im Westen, da hat er die NRW-Gruppe aufgebaut und viele junge Kolleg:innen unterstützt. Er hatte aber auch eine private Seite, die sehr lebenslustig war. Er bewältigte die Pandemie über nachbarschaftliches Singen. Ja genau, während andere abends vor die Tür zum Applaudieren traten, haben wir hier in Köln mit den Nachbarn Musik gemacht. Arne packte einfach sein Akkordeon und spielte jeden Abend zur verabredeten Zeit auf dem Balkon – und die Nachbarn auf den gegenüberliegenden Häusern sangen mit.
Valentin Thurn
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Hier geht es zu Nachrufen der Sektion Dokumentarfilm der Deutschen Filmakademie
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