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Alternative Finanzierungs- und Verwertungsmodelle

Klammerteilverwertung / stock footage

von Jörg Langer
Recherche: Anja Franke

Bei der so genannten Klammerteilverwertung handelt es sich um den Verkauf von Ausschnitten aus einem fertigen Film bzw.von Originalfilmmaterial. Mehr und mehr setzt sich auch in Deutschland die englische Bezeichnung stock footage durch.

Nur wenige Produktionsunternehmen nutzen diese Möglichkeit der Verwertungsform, einige stoßen eher zufällig auf diese Möglichkeit. Um ein Finanzierungsinstrument handelt es sich dabei allerdings nicht, da das Material nicht vor Erstellung wertschätzbar ist, sondern erst im Nachhinein angeboten werden kann.

Ich wurde als Autor/Produzent von Dokumentationen von anderen Produktionsfirmen bzw. Fernsehsendern angefragt, ob es möglich wäre, Ausschnitte für andere Sendungen weiter zu verkaufen bzw. zu lizensieren. Es handelte sich dabei allerdings meist um spektakuläres Filmmaterial aus großen aktuell-politischen bzw. zeitgeschichtlichen Dokumentationen, beispielsweise eine TV-Dokumentation über eines der größten militärischen Unterseeboote der Welt, der russischen „Severstal“, einem Boot der Typhoon-Klasse – neun Stockwerke hoch und lang wie zwei Fußballfelder. In den Jahren nach der Erstausstrahlung fragten immer wieder KollegInnen wie auch Sender für deren Dokumentationen, Magazinbeiträge oder Wissenssendungen nach Ausschnitten. Also kann die Klammerteilverwertung unter Umständen ein Zusatzeinkommen generieren. Man sollte diese Verwertungsform allerdings im Vorfeld der Dreharbeiten planen und einige Voraussetzungen für den späteren Verkauf beachten. (Jörg Langer)

 

Potential und Bedingungen

Hin und wieder kann man bei Filmprojekten voraussehen, dass das zu drehende Material nicht nur für das eigene Filmvorhaben Relevanz hat. Interessant für die Klammerteilverwertung kann Material sein, das an außergewöhnlichen Orten, über außergewöhnliche Ereignisse und Personen gedreht wird, also Material, das insofern singulär ist, weil es kaum oder gar nicht noch einmal erstellt werden kann.

Selbstverständlich sollten für die beabsichtigte Klammerteilverwertung die Verwendungs- bzw. Verwertungsrechte am gedrehten Material eingeholt werden. Das bedeutet, dass die Vereinbarungen mit Motivgebenden, Lizenzgeber*innen, im Bild befindlichen Personen etc. entsprechend erweitert werden müssen.

Um eine nachhaltige Auswertung in diesem Sektor sicherzustellen, sollte das beabsichtigte Drehformat den höchsten verfügbaren Standard erfüllen. Nichts wäre ärgerlicher als einzigartiges Bildmaterial, welches aufgrund eines überholten technischen Standards nicht gekauft werden würde.

 

Verwerter*innen

Die Vertriebswege für Bildmaterial haben sich in den letzten zehn Jahren deutlich verändert. Bis dahin betrieben hauptsächlich Archive der Fernsehanstalten, Nachrichtenagenturen und einige wenige unabhängige Archive den An- und Verkauf von Filmmaterial bzw. Archivmaterial. Seit einigen Jahren entstehen immer mehr unabhängige Internetplattformen, die sich dem Handel von Footage verschrieben haben. Einige dieser Plattformen lizensieren nicht nur Filmmaterial, sondern auch Fotos, Musiken, Geräusche, VFX Plugins, Grafik-Templates und ähnliches.

 

Traditionelle Anbieter (Auswahl)

Getty Images/iStock

Urheber*innen könnnen Material über eine Bewerbung anbieten, Redakteur*innen entscheiden welche Inhalte auf wlecher Plattform platziert werden

Bei Inhalten, die über iStock.com lizenziert werden, beginnen die Lizenzgebühren für Fotos bei 15% und bei Videos und Grafiken bei 20% der Verkausferlöse; bekommt die Plattform das Material exklusiv, können 25 bis 45% erzielt werden. Bei Inhalten, die über GettyImages.com lizenziert werden, beginnen die Lizenzgebühren für Bilder bei 20% und für Videos bei 25%.

Mehr Infos: FAQs, Erlöstabelle, Erfahrungsbericht Teil 1 und Teil 2 

 

AP

Es besteht die Möglichkeit des Ankaufs: „If you have footage that you believe is valuable, we can unlock its commercial potential for you. To discuss how we could sell your footage, please email us at: represent@aparchive.com

Mehr Infos zu Content Representation und Lizenzen

 

Framepool

Lizenzgeber*innen stellen entweder das Mastermaterial oder Kopien ihres Footage zur Verfügung, Framepool sucht die besten Einstellungen aus.

Inhalte: gesucht werden besonders „dynamische Aufnahmen oder Superlative: die schnellsten Tiere, die höchsten Gebäude, die längsten Brücken usw.“ Aufnahmen mit Menschen sind gefragt, müssen aber für werbliche Verwendung freigestellt sein (Release der abgebildeten Personen sind unbedingt erforderlich). In der Werbung sind einzelne dynamische Motive von Interesse. Für redaktionelle Nutzungen werden umfassend gedrehte Locations, die Highlights der Erde präsentieren, gesucht. Grundsätzlich gilt, je allgemeingültiger ein Motiv, umso häufiger kann es verkauft werden. Historische Filmmaterialien aller Art lassen sich gut verkaufen, besonders wenn sie im HD oder 4k Format gescannt werden.

Technische Bedingungen: neu gedrehte Motive sollten vor allem das zeigen, was nicht leicht reproduzierbar ist, im Trend liegen Flugaufnahmen, besonders Drohnenaufnahmen, GoPro und andere Actionformate. Establishing Shots sollten vorzugsweise mit hochwertigem 4k Equipment wie etwa Sony F65, RED Dragon, ARRI ALEXA gedreht werden; alle Aufnahmen sollen nur in besten Lichtverhältnissen gedreht sein.

Framepool übernimmt die komplette Abwicklung, die Lizenzerlöse werden zwischen Framepool und dem*der Lizenzgeber*in aufgeteilt.

Mehr Infos: footage.framepool.com

 

Neue Plattformen (Auswahl)

Adobe Atock

Adobe Stock kann man Fotos, Videos, Vektorgrafiken und Illustrationen anbieten. Inhaltliche Anforderungen an das Material werden als visual trends beschrieben; hier geht es z.B. um „silence and solitude“. Das Honorar für Foto-, Illustrations- und Vektorinhalte, die über Adobe Stock verkauft werden, entspricht 33% des vom*von der Käufer*in bezahlten Betrags. Der Preis richtet sich nach dem Abonnement und dem Inhaltstyp. Bei Videos beträgt das Honorar 35% des Kaufpreise.

User Guide, Informationen zum Anbieter*innenhonorar, zu Anforderungen an Videos und Bilder

 

Clipcanvas

Clipcanvas bietet ausschließlich Videoclips an, Käufer*innen erwerben umfassende Nutzungsrechte (alle Medien, zeitlich und örtlich nicht eingeschränkt). Als Verkäufer*in muss man sich bewerben. Vom Verkauf der Lizenzen erhalten Verkäufer*innen 40%. Ausbezahlt wird ab einem Betrag von 50 EUR.

Infos zu Erlösen, FAQs

 

ClipDealer.com

ClipDealer ist eine Online Bild- und Medienagentur mit über 35 Millionen lizenzfreien Medien. Das Angebot der Bildagentur umfasst Bilder und Fotos, Video Footage Clips, Vektoren, GEMA-freie Musik, Geräusche und Soundeffekte. Die Preise der bei ClipDealer zu kaufenden Videoclips sind abhängig von der Auflösung. Der*die Verkäufer*in erhält für jeden seiner*ihrer verkauften Clips eine Umsatzbeteiligung in Höhe von 50% des Netto-Umsatzes.

Rahmenbedingungen für Verkaufende, Provision, technische Spezifikationen und Lizenzvertrag

 

Dreamstime.com

Angebotenes Material wird nach technischen, inhaltlichen und ästhetischen Kriterien geprüft. Auch hier hat man wie bei Getty images die Wahl Footage exklusiv anzubieten. Bei einem ersten Verkauf liegt der Prozentsatz für den*die Verkäufer*in bei nicht-exklusivem Material bei 25%, bei exklusivem Material bei 27,5%, und falls der*die Anbieter*in exklusiver für dreamstime arbeitet, bei 60%.

Infos zu Preisen und Prozentsätzen für Videos, Audios und Bilder bei verschiedenen Konditionen

 

Envato

Mit einem (kostenlosen) Envato market account lässt sich auf dem market footage kaufen und verkaufen. Als Verkäufer*in unterzieht man sich einem „review process“, also einem Bewerbungsprozedere, bei dem Qualität und Originalität des Materials beurteilt wird.

Ähnlich wie bei Getty images kann man sich entscheiden ob man Material exklusiv bei Envato anbietet und damit höhere Erlöse erzielen. Den Preis bestimmt man selbst, Envato schlägt Gebühren und ggf. Steuern auf. Vom Endpreis behält Envato einen prozentualen Anteil.

Richtlinien und Bedingungen für Verkaufende,
Aufschlüsselung der verschiedenen Lizenzen
Prozentuale Aufschlüsselung Erlöse

 

MotionElements.com

MotionElements ist eine Plattform, auf der Videos (auch VR), verschiedene Templates, Musik, Sounds, Vektorgrafiken, Titel, animierte Hintergründe, Special Effects etc. angeboten werden. Inhalte werden überprüft und kuratiert. Der Erlös beträgt bis zu 50% des Verkaufspreises.

Anmeldung als Verkäufer*in, Preisempfehlungen für angebotene Produkte

 

Pond5

Pond5 bezeichnet sich selbst als „weltgrößte Sammlung von Royalty-free Archiv-Videos“. Hier werden neben Bewegtbild auch Musik, Sounds, 3D-Modelle etc. angeboten. Man meldet sich als Verkäufer*in an, und lädt Material hoch. Das hochgeladene Material wird einer Überprüfung unterzogen (Dauer 3 bis 7 Tage). Pond5 behält 50% der Einnahmen, die durch Verkäufe erzielt werden.

Contributor Portal für Verkaufende Künstler*innen, Bedingungen an das Bildmaterial, Abwicklung von Verkäufen, Rechtliches

 

Shutterstock

Shutterstock wirbt damit, u.a. mehr als 11,7 Mio Videos weltweit anzubieten. Neben Filmmaterial werden auf der Plattform auch Fotos, Musik und redaktionelle Artikel angeboten. Verkaufen kann man sein Material, indem man sich zunächst als Anbieter*in registriert. Dann lädt man sein Material auf die Plattform hoch.

Den Verkaufspreis kann man selbst festsetzen. Ein 20-sekündiger Clip eines Drohnenfluges um den Berliner Fernsehturm in 4K Auflösung wird für beispielsweise 169 EUR angeboten, in HD Auflösung 59 EUR. Als Kunde*Kundin muss man allerdings darauf achten, für welche Nutzung die Clips freigegeben sind. Für die o.g. Preise darf man den erworbenen Clip mit einer Standardlizenz im web und auf Live-Events nutzen, aber nicht in TV- oder Kinoproduktionen und nicht für VoD. Andere Clips sind nur für „redaktionelle Nutzung” freigegeben. Das bedeutet, sie dürfen nur in Nachrichten und Dokumentationen, nicht aber für Spielfilme und Werbung verwendet werden.

Nach eigenen Angaben hat Shutterstock bereits 500 Mio. USD an seine Lizenzgeber*innen ausbezahlt. Von den Erlösen der verkauften Clips erhält der*die Lizenzgeber*in 20 bis 30%, in Abhängigkeit seines Gesamtumsatzes bei Shutterstock.

Infos zu Lizenzen, Erlösberechnung

 

Vimeo Stock

Auf Vimeo Stock bietet Vimeo lizenzfreies Videomaterial zum Verkauf an. Alle Clips bei Vimeo sind zur kommerziellen Nutzung freigegeben.
Zur Zeit erfolgt die Aufnahme in die Kollektion nur auf Einladungsbasis. Um in Zukunft berücksichtigt zu werden kann folgendes Formular ausgefüllt werden. Diejenigen, die ihr Material exklusiv bei Vimeo anbieten, werden von Vimeo bevorzugt.

 Infos zu Preisen und FAQs

 

FootageBank

Die FootageBank behauptet von sich die beste Aufteilung der Einnahmen, also den höchsten prozentualen Gewinnanteil pro verkaufter Lizenz, innerhalb des Klammerteilverwertungs-marktes zu haben. Sie bevorzugt Videomaterial ab einer Auflösung von 4K. Lizenzgebühren von Videoclips orientieren sich an der Verwendung (kommerziell, nicht-kommerziell etc.) und den hierfür benötigten Rechten. Preise sind auf der Seite nicht aufgelistet. Man erhält sie zusammen mit den Clip-vorschlägen auf Anfrage (kostenlos).

Über das Kontaktformular kann man sich selbst und seine Arbeit vorstellen.

 

Fazit

Bei bestimmtem Filmmaterial lohnt sich die gezielte Verwertung von Ausschnitten. Allerdings muss das Material unbedingt in Standard und Qualität beurteilbar sein.

 

Autor*innen

Jörg Langer berät Produzenten und Filmemacher sowie Verbände und Organisationen, die im Film- und TV-Geschäft tätig sind. Mit seiner Firma LANGER MEDIA research & consulting erstellt er darüber hinaus spezifische Untersuchungen, Studien und Analysen. Jörg Langer kann auf über 20 Jahre Berufserfahrung als Produzent und Herstellungsleiter von über 60 dokumentarischen Produktionen zurückgreifen und ist außerdem als Lehrbeauftragter für die Fächer Medienökonomie, Fernsehgeschichte und Film- und Fernsehproduktion an der Beuth-Hochschule für Technik in Berlin tätig.

Anja Franke hat Dokumentarfilm an der Filmarche in Berlin studiert. Sie arbeitet als freischaffende Filmemacherin und Medienpädagogin in Leipzig und Berlin und ist außerdem politische Bildungsreferentin an der Jugendbildungsstätte Kurt Löwenstein.

 

 

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