Willkommen bei Ihren persönlichen Einstellungen und Ihrem Profil

Über Ihr Nutzer-Profil lernen unsere Besucher Sie und Ihre Arbeit kennen. Es soll also toll werden! Hier haben Sie daher die Gelegenheit, allen zu sagen, wer Sie sind, was Sie machen und was andere über Sie wissen sollten.

Bitte geben Sie hier Ihre persönlichen Daten sorgfältig ein. Denn Sie sind die Basis für den Kontakt mit Ihnen sowie für die Verwaltung Ihrer Mitgliedschaft bei der AG DOK. Sie können dabei individuell entscheiden, welche Daten Sie öffentlich machen wollen und welche nicht.

Um mehr über die Funktionen und Nutzung der Webseite zu erfahren, helfen Ihnen die [Anleitungen]http://agdok.de/de_DE/mitglieder-hilfen zur Webseite.

Bei Fragen steht Ihnen die Onlineredaktion unter Telefon +49 69 623 700 oder unter webmaster@agdok.de zur Verfügung.

Weiterführende Funktionen & Werkzeuge

Auf der Mitgliederseite erhalten Sie mehr Informationen zu den unten gelisteten Funktionen und der Arbeit mit Ihrem AG DOK Account. Mit Klick auf eines der Werkzeuge verlassen Sie die Seiten der AG DOK und können weitere Dienste nutzen.

Ihre Anwendungen im Administrations-/Redaktionsbereich

Weitere Profildaten   //  ihre persönlichen Daten verwalten

Ihre Firmendaten  //  Ein Firmenprofil für die Ausgabe auf der AG DOK Seite anlegen oder bearbeiten

Film Datenbank  //  Filmografie anlegen oder bearbeiten

AG DOK Postlist   //  abonnieren Sie den News-Channel des Netzwerks.

Ihre persönliche Kurzpräsentation im Rahmen der AG DOK

Willkommen im Editor-Bereich zur Erstellung und Verwaltung von OnePagern. Sie können damit in wenigen Arbeitsschritten ein persönliches Portfolio erstellen, Einrichtungen oder ein Werk vorstellen oder eine Geschichte erzählen ... weitere Infos

-------------------------------------

OnePager bearbeiten  //  Starten Sie die Bearbeitung

Alternative Finanzierungs- und Verwertungsmodelle

Eigenvertrieb Home Entertainment und VoD: play loud!

von Dietmar Post

play loud! wurde 1997 in New York von den Filmemacher*innen Dietmar Post und Lucía Palacios als Produktionsfirma und Musik-Label gegründet. Seit 2002 sitzt die Firma in Berlin. Post und Palacios drehen und produzieren ihre Filme selbst und veröffentlichen sie auf ihrem eigenen Label: playloud.org

 

Unser Verwertungskonzept ist eine Mischung:

Wir haben auf unserer Webseite die Bereiche Archiv und Store; dort kann man physikalisch und digital Filme und Musik kaufen oder streamen. Das funktioniert gut, das meiste Geld bleibt bei uns und den eigenen Partnern. Ein Stream bei uns kostet ab 2 EUR brutto, 35 Cent davon gehen für PayPal ab. PayPal ist ein dubioser Konzern, aber im Moment noch unumgehbar. DVDs kosten bei uns zwischen 10 und 15 EUR; hier bleibt alles bei uns, abzüglich der Herstellungskosten. 

Für die Erstellung eines eigenen Shops für physikalische Verkäufe wie auch für Streaming kann man bei den meisten Server-Anbietern Shopmodule kaufen (i.d.R. einmalig) und diese dann für sich anpassen. Das kostet natürlich Geld, das wir wieder einspielen müssen, aber auch bei Plattformen wie Vimeo wäre eine Jahresgebühr fällig. Unser Vorteil ist, dass wir auf unserer Seite nur unsere eigenen Medien anbieten; wir gehen nicht unter. Wenn wir durch Presse Aufmerksamkeit für uns generieren und dadurch Kunden auf unsere Seite gelangen, profitieren davon nur wir und unsere Partner.

Wir arbeiten auch mit Weltvertrieben. Der digitale Vertrieb unserer Musik wird von einem großen Aggregator weltweit für uns übernommen, bald auch im Filmbereich. Hier sind die Deals ca. 40 bis 60% für uns als Produzenten, ähnlich wie bei Musik. Wir bauen das Netz aus, weil man mit wachsendem Katalog Aufmerksamkeit bekommt. Als Beispiel unser US-Vertrieb Forced Exposure, der selbst ein schlauer Mailorder geworden ist; hier wird unser Film Franco´s Settlers für 21 USD angeboten, wir bekommen davon 10 USD. Wir versuchen immer vorab einen Festpreis zu verhandeln, anstatt der üblichen prozentualen Beteiligung von i.d.R. 35 bis 45% des Verkaufspreises. Wichtig ist, gute Versandkosten zu vereinbaren. Das kann nämlich teuer werden. Besser keine Versandkosten und dafür geringere Festpreise.
Wir wünschen uns an dieser Stelle eine Preisbindung für Filme wie im Buchbereich. Das würde kleine Hersteller und Vertriebe stärken, weil es ihnen Kontrolle über den Endpreis ermöglicht, und den Preiskampf unterbindet. 

Bei der Finanzierung unserer Filme achten wir darauf die Rechte für die internationale VoD und DVD-Auswertung bei uns zu behalten. Das gilt auch für die nicht-kommerziellen Rechte, die wir im Bildungsbereich verwerten. Goethe-Institute, Schulen, Unis etc. zeigen und kaufen unsere Filme, wie auch die Landesmedienzentralen und die Bundeszentrale für politische Bildung. Die kleinen Veranstalter (Jugendzentren, etc.) und Bildungseinrichtungen zahlen zwischen 150 und 750 EUR, manchmal sogar mehr.

Wir machen mit allen grundsätzlich selber Deals, stellen alle Platten und DVDs selber her und bestimmen so die Preise ziemlich autonom, was einem bei Netflix, Spotify, iTunes oder auch Spiegel-TV verwehrt wird. Beispiel: Wir hatten für unseren Film Deutsche Pop Zustände 53.000 Aufrufe bei Spiegel-TV. Dafür gab es von Spiegel-TV insgesamt 420 EUR brutto. Jede Schulvorstellung bringt mehr und ist „nachhaltiger“ und ist vor allem werbefrei. Wir haben mit ca. 250 Streams  auf der eigenen Homepage also mehr Geld verdient als mit 53.000 Zuschauern bei Spiegel-TV. Was ist also wirtschaftlicher? Laut FFA ist das Spiegel-TV. Laut Adam Riese wir mit unserem Tante-Emma Laden. Kunden, die für einen 10er im Monat ein Abo bei Spotify, Netflix oder Amazon haben, wissen gar nicht, dass dies die legalisierte Form des Raubs ist. Beim Produzenten kommt in diesem Modell weniger an als bei Spiegel-TV. Dokumentarfilme haben nie große Klickzahlen, deshalb funktioniert das Modell der Quantität nicht. Masse ist eben leider nicht Kasse.

Einmalige Streams (wie eine Videothek, wo man auch eine Leihgebühr bezahlt hat) und einmalige physikalische Aufführungen sind das einzige Gegengift gegen den Raub im Netz. Weniger ist mehr, weil nachhaltiger. Wir sind so wirtschaftlich, dass zwei Menschen langsam davon leben können.

 

Autor

Dietmar Post studierte Theater-, Film- und Fernsehwissenschaft und spanische Philologie in Berlin (Freie Universität) und Madrid (Complutense). Nach dem Magisterabschluss lebte und arbeitete er zwischen 1995 und 2003 in New York. Dort erstellte er an der New York University seinen ersten Kurzfilm Bowl of Oatmeal. Der zweite Kurzfilm Cloven Hoofed hatte seine Premiere auf dem Rotterdamer Filmfestival. Mit seiner Partnerin Lucía Palacios gründete er 1997 sowohl in New York als auch in NRW die Produktionsfirma Play Loud! Productions, die seit 2006 auch als DVD- und Plattenlabel fungiert. Kritiker*innen nennen Post und Palacios das deutsche Pendant zu den Direct Cinema-Regisseur*innen D. A. Pennebaker und Chris Hegedus.
2008 wurden Dietmar Post und Lucía Palacios mit dem renommierten Adolf-Grimme-Preis ausgezeichnet.

OnePager anlegen / bearbeiten