AG DOK - Arbeitsgemeinschaft Dokumentarfilm e.V.
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Inhaltsverzeichnis
Welche Dokumentationen sind inhaltlich für Placement geeignet?
Im Fiction-Bereich wählt man für Produktintegrationen – neben spannenden Kinofilmen – gerne Serien und Shows aus, die humorvoll wirklichkeitsnahe Geschichten abbilden. Beispiele sind die Daily „Gute Zeiten - Schlechte Zeiten“ für die Kosmetikmarke Garnier, die Telekom Streetgigs sowie die Musik-Casting-Show „The Voice of Germany“ mit der Melitta Kaffeebar.
So sind auch im dokumentarischen Bereich Produktionen gut geeignet, die die Welt und das reale Leben „positiv“ darstellen, wie u.a. Dokumentationen über Tiere, Reisen, Food, Portraits lebender Personen, Auslands-Themen, Musik, Sport, Test-Situationen sowie Reportage-Sendungen und Doku-Soaps. Ansätze für Placement ergeben sich auch beim „Re-Enacting“, wenn Szenen nachgestellt werden müssen. Für eine amerikanische Gerichtsdokumentation wurden beispielsweise Räume mit Büchern von West A. Thomson Business ausgestattet, um ein offizielles juristisches Setting zu erhalten. Für einen Rocksänger wurden via Placement Lautsprecher auf einer Bühne platziert und für Büroszenen Computer verwendet.
Dokumentarische Produktionen mit einer genau umrissenen Zielgruppe und einem klaren Fokus bieten Vorteile für passende Marken. Das zielgruppenspezifische Reise-Magazin Golf-Tours auf Sky wird von Golfer*innen angesehen. Die Marke Citroen hat diese Zielgruppe für sich entdeckt, und sein Fahrzeug im Magazin platziert:
Denkbar ungeeignet für eine Markenkooperation sind zum Beispiel Dokumentationen über historische Persönlichkeiten, über geschichtliche Ereignisse wie den zweiten Weltkrieg oder über drogensüchtige Musiker*innen wie Kurt Cobain. Mit solchen Formaten möchten und können sich Marken nicht verbinden. Geeignete Kooperationen sind: Reiseunternehmen in der Reise-Dokumentation, Tierfutter in der Tier-Dokumentation, ein Fahrzeug, mit dem die Musiker*innen reisen, in der Musik-Dokumentation. Ziel sollte sein, die „DNA der Marke“ mit der „DNA der Dokumentation“ zu verschmelzen oder zumindest von der Produktionsbeihilfe quantitativ und qualitativ zu profitieren. Ein Beispiel für eine harmonische Brand Partnership ist die Kooperation mit Canon, mit deren Kameras die Oscar-nominierte TV-Dokumentation Racing Extinction über Tier-Artenschutz für Discovery gedreht wurde.